Diastole und Systole verständlich erklärt
Jeder einzelne Herzschlag ist ein kleines Wunderwerk, ein präzises Zusammenspiel aus Anspannung und Entspannung. Diese beiden fundamentalen Phasen nennen wir Systole und Diastole. Ganz einfach ausgedrückt: Die Systole ist die kraftvolle Phase, in der das Herz Blut in den Körper pumpt. Die Diastole ist die entspannte Phase, in der es sich wieder füllt. Dieser unermüdliche Rhythmus ist die Grundlage unseres gesamten Kreislaufs.
Den Rhythmus des Herzens verstehen lernen
Stell dir dein Herz nicht einfach als Muskel vor, sondern als eine extrem effiziente Pumpe, die unermüdlich im Takt deines Lebens schlägt. Jeder einzelne Impuls ist eine perfekt choreografierte Abfolge, die nur ein Ziel hat: Jede einzelne Zelle deines Körpers zuverlässig mit Sauerstoff zu versorgen. Um diese Meisterleistung wirklich zu verstehen, müssen wir die beiden Hauptakteure genauer kennenlernen: Diastole und Systole.
Die Analogie des Schwamms
Manchmal hilft ein einfaches Bild, um komplexe Vorgänge zu verinnerlichen. Denk an einen Schwamm, den du in einen Eimer Wasser tauchst und wieder kräftig ausdrückst.
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Die Diastole: Wenn du den Schwamm unter Wasser hältst und sich vollsaugen lässt, ist das im Grunde die Diastole. Der Herzmuskel erschlafft, die Herzkammern weiten sich und füllen sich ganz entspannt mit Blut. Diese Phase ist absolut entscheidend, denn nur ein gut gefülltes Herz kann im nächsten Schritt auch kraftvoll pumpen.
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Die Systole: Das kraftvolle Ausdrücken des Schwamms – das ist die Systole. Der Herzmuskel zieht sich zusammen und presst das gesammelte Blut mit ordentlich Druck in die großen Arterien. Einmal in die Aorta für den Körperkreislauf und gleichzeitig in die Lungenarterie für den Weg zur Lunge.
Dieser ständige Wechsel zwischen Füllen und Pumpen erzeugt den Druck, den wir als Blutdruck messen. Der höhere Wert (der systolische) steht direkt für die Kraft, mit der dein Herz arbeitet. Der niedrigere Wert (der diastolische) zeigt den Restdruck in den Gefäßen an, während sich das Herz schon wieder für den nächsten Schlag füllt.
Um die Unterschiede schnell zu erfassen, hilft eine direkte Gegenüberstellung.
Diastole und Systole auf einen Blick
Eine schnelle Gegenüberstellung der wichtigsten Merkmale, um die grundlegenden Unterschiede sofort zu erfassen.
| Merkmal | Systole (Kontraktionsphase) | Diastole (Entspannungsphase) |
|---|---|---|
| Aktion | Das Herz zieht sich zusammen (kontrahiert) | Das Herz erschlafft und weitet sich |
| Funktion | Blut wird aus den Kammern gepumpt | Die Kammern füllen sich mit Blut |
| Druck | Hoher Druck in den Arterien | Niedrigerer Druck in den Arterien |
| Blutdruckwert | Der obere, höhere Wert (z. B. 120 mmHg) | Der untere, niedrigere Wert (z. B. 80 mmHg) |
| Herzklappen | Taschenklappen (Aorten-/Pulmonalklappe) sind offen, Segelklappen (Mirtal-/Trikuspidalklappe) sind geschlossen | Taschenklappen sind geschlossen, Segelklappen sind offen |
Diese Tabelle fasst die Kernpunkte zusammen und zeigt, wie perfekt diese beiden Phasen aufeinander abgestimmt sind, um einen kontinuierlichen Blutfluss zu gewährleisten.
Der Herzzyklus ist mehr als nur reine Mechanik; er ist der Rhythmus des Lebens selbst. Wer Diastole und Systole versteht, macht den ersten, wichtigen Schritt, um die eigene Herzgesundheit besser zu begreifen und aktiv zu schützen.
Dieses Grundwissen ist nicht nur für Mediziner entscheidend. Es hilft jedem von uns, die eigenen Blutdruckwerte einzuordnen und zu verstehen, warum ein gesunder Herzrhythmus so unglaublich wichtig für unser Wohlbefinden ist. In den folgenden Abschnitten schauen wir uns die einzelnen Phasen noch genauer an und entschlüsseln, was deine Blutdruckwerte wirklich über dein Herz verraten.
Die vier Phasen des Herzzyklus entschlüsselt
Ein einzelner Herzschlag ist so viel mehr als nur ein simples „Pumpen“. Man muss ihn sich eher als einen hochpräzisen, vierstufigen Prozess vorstellen, der dafür sorgt, dass dein Körper pausenlos mit sauerstoffreichem Blut versorgt wird. Um die übergeordneten Phasen Diastole und Systole wirklich zu begreifen, zerlegen wir den gesamten Herzzyklus am besten in seine einzelnen Akte. Jeder Akt hat eine glasklare Aufgabe und geht nahtlos in den nächsten über.
Stell dir den Herzzyklus wie das Laden und Abfeuern einer altmodischen Kanone vor. Jeder einzelne Schritt muss perfekt sitzen, damit der Schuss – also der Auswurf des Blutes – auch wirklich gelingt. Dieser geniale Ablauf wiederholt sich bei einem gesunden Erwachsenen in Ruhe etwa 60 bis 80 Mal pro Minute.
Phase 1: Die Anspannungsphase (isovolumetrische Kontraktion)
Die erste Phase ist quasi die Vorbereitung auf den großen Moment. Nachdem sich die Herzkammern (Ventrikel) komplett mit Blut gefüllt haben, schlagen die Einlassventile (also die Segelklappen) zu. Für einen winzigen Augenblick sind nun alle vier Herzklappen fest verschlossen.
Jetzt fängt der Herzmuskel der Kammern an, sich anzuspannen, ohne dabei sein Volumen zu verändern – daher auch der Name isovolumetrisch. Der Druck in den Kammern schießt blitzartig in die Höhe. Du kannst es dir wie das Spannen einer Feder vorstellen: Die Energie wird aufgebaut, aber noch nicht freigesetzt. Diese Phase dauert nur winzige 0,05 Sekunden, ist aber absolut entscheidend, um den nötigen Druck für den nächsten Schritt aufzubauen.
Phase 2: Die Austreibungsphase (Systole)
Und jetzt kommt die volle Kraftentfaltung. Sobald der Druck in den Herzkammern den Gegendruck in der Aorta und der Lungenarterie übersteigt, werden die Auslassventile (die Taschenklappen) aufgestoßen. Mit ordentlich Wucht wird das Blut aus dem Herzen in den Körper- und Lungenkreislauf gepresst.
Das hier ist die eigentliche Systole, die Arbeitsphase des Herzens. Hier wird all die Energie freigesetzt, die in der Anspannungsphase mühsam aufgebaut wurde. Ungefähr zwei Drittel des Blutes in den Kammern werden dabei ausgeworfen. Genau diese Phase ist es, die du als deinen Puls fühlen kannst und die den oberen, systolischen Blutdruckwert bestimmt.
Ein gesundes Herz ist ein Meister der Effizienz. Es pumpt nie die gesamte Blutmenge aus den Kammern, sondern behält immer einen kleinen Rest zurück. Dieses Restvolumen sorgt dafür, dass die Kammern niemals kollabieren und für den nächsten Zyklus sofort wieder bereit sind.
Die folgende medizinische Illustration zeigt sehr schön den grundlegenden Wechsel zwischen der Füllphase (Diastole) und der Pump- oder Austreibungsphase (Systole).

Man erkennt sofort, wie das Herz in der Diastole entspannt und sich füllt, nur um dann in der Systole kraftvoll zu kontrahieren und das Blut hinauszuschleudern.
Phase 3: Die Entspannungsphase (isovolumetrische Relaxation)
Nach der kraftvollen Austreibung ist es Zeit für die Erholung. Der Herzmuskel der Kammern erschlafft und der Druck in ihnen fällt rapide ab. Sobald der Kammerdruck unter den Druck in Aorta und Lungenarterie sinkt, schnappen die Auslassventile (Taschenklappen) wieder zu.
Ganz ähnlich wie in der Anspannungsphase sind jetzt wieder für einen kurzen Moment alle vier Herzklappen geschlossen. Das Volumen in den Kammern bleibt konstant, während der Muskel sich entspannt. Diese Phase bereitet das Herz darauf vor, sich erneut mit Blut zu füllen. Es ist ein kurzer Moment der Ruhe, bevor der nächste Füllvorgang beginnt.
Phase 4: Die Füllungsphase (Diastole)
Mit der letzten Phase schließt sich der Kreis. Der Druck in den entspannten Kammern ist nun niedriger als in den Vorhöfen, die sich schon während der Systole wieder mit Blut gefüllt haben. Dadurch öffnen sich die Einlassventile (Segelklappen) und das Blut strömt ganz passiv von den Vorhöfen in die Kammern.
Diese Füllungsphase ist die eigentliche Diastole. Ganz am Ende dieser Phase ziehen sich die Vorhöfe noch einmal kurz zusammen (das nennt man Vorhofsystole), um das letzte Drittel des Blutes aktiv in die Kammern zu pressen. So werden sie optimal für den nächsten Zyklus gefüllt.
Dieses Wissen ist klinisch extrem relevant. Abweichungen, vor allem beim Blutdruck, sind wichtige Alarmsignale. Nicht ohne Grund sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Deutschland mit rund 43 Prozent die häufigste Todesursache, wobei Bluthochdruck ein zentraler Risikofaktor ist. Interessanterweise liegen die systolischen und diastolischen Blutdruckwerte bei Männern im Mittel höher als bei Frauen. Die isolierte systolische Hypertonie (ISH) betrifft bei über 69-Jährigen sogar fast die Hälfte aller Bluthochdruckpatienten. Mehr über diese Zusammenhänge erfährst du im Gesundheitsbericht des Bundes. Dieser fein abgestimmte Ablauf aus Anspannung, Austreibung, Entspannung und Füllung garantiert, dass unser Kreislauf niemals stillsteht.
Ihre Blutdruckwerte richtig deuten
Den berühmten Wert „120 zu 80“ hat wohl jeder schon mal gehört. Aber was steckt wirklich hinter diesen Zahlen? Was verraten sie über die Pumpleistung deines Herzens und den Zustand deiner Gefäße? Genau hier schlagen wir jetzt die Brücke vom Herzzyklus, den wir uns gerade angesehen haben, zu den Werten, die auf dem Display eines Blutdruckmessgeräts aufleuchten.

Jede einzelne Messung liefert dir zwei entscheidende Werte, die direkt die Phasen Diastole und Systole widerspiegeln. Angegeben werden sie in der Einheit „Millimeter Quecksilbersäule“, kurz mmHg.
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Der obere Wert (systolisch): Das ist der Spitzendruck, der in deinen Arterien herrscht, wenn sich dein Herzmuskel kraftvoll zusammenzieht (also in der Systole), um das Blut durch den Körper zu katapultieren. Er ist ein direktes Maß für die Arbeitslast, die dein Herz gerade stemmt.
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Der untere Wert (diastolisch): Dieser Wert misst den Restdruck, der in den Gefäßen verbleibt, während sich dein Herz entspannt und wieder mit Blut füllt (also in der Diastole). Er gibt dir einen Hinweis darauf, welchem Dauerdruck deine Gefäße ausgesetzt sind.
Beide Zahlen zusammen zeichnen ein erstaunlich detailliertes Bild deines Herz-Kreislauf-Systems.
Was die Zahlen im Alltag wirklich bedeuten
Stell dir vor, du misst deinen Blutdruck und das Gerät zeigt 125/85 mmHg. Die 125 mmHg sind der maximale Druck, der exakt in dem Moment des Herzschlags entsteht. Die 85 mmHg hingegen sind der Grunddruck, der in der kurzen Pause zwischen den Schlägen in deinen Arterien herrscht.
Diese Werte sind aber alles andere als starr. Sie reagieren ganz dynamisch auf das, was du tust. Läufst du eine Treppe hoch oder bist aufgeregt, schießen die Werte kurzzeitig nach oben – eine völlig normale und gesunde Reaktion deines Körpers, der gerade mehr Sauerstoff anfordert. Wichtig ist nur, dass sie sich im Ruhezustand wieder auf ein normales Level einpendeln.
Ein einzelner Messwert ist immer nur eine Momentaufnahme. Um ein verlässliches Bild zu bekommen, solltest du deinen Blutdruck regelmäßig messen, am besten immer zur gleichen Zeit und in einer ruhigen Minute. Nur so kannst du tatsächliche Trends erkennen.
Die Blutdruck-Kategorien im Überblick
Um deine Werte richtig einordnen zu können, gibt es international anerkannte Richtwerte. Die folgende Tabelle verschafft dir einen schnellen Überblick, wo du mit deinem Blutdruck stehst.
| Kategorie | Systolisch (mmHg) | Diastolisch (mmHg) |
|---|---|---|
| Optimal | unter 120 | unter 80 |
| Normal | 120–129 | 80–84 |
| Hoch-normal | 130–139 | 85–89 |
| Bluthochdruck (Hypertonie) | 140 oder höher | 90 oder höher |
| Niedriger Blutdruck (Hypotonie) | unter 100 | unter 60 |
Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck – also eine Hypertonie – ist ein ernstzunehmender Risikofaktor für Herz und Gefäße. Eine große deutsche Studie mit Daten von 1,3 Millionen Versicherten hat gezeigt, dass fast jeder Fünfte Werte über dem kritischen Grenzwert von 140/90 mmHg hatte. Bei Patienten mit einem systolischen Druck von 160 mmHg war das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall mit 4,8 % mehr als doppelt so hoch wie bei Patienten mit einem Wert von 136 mmHg (1,9 %). Mehr zu dieser Untersuchung und warum auch die Diastole so wichtig ist, findest du in diesem Übersichtsartikel.
Der Pulsdruck: Ein oft übersehener Indikator
Neben den beiden Hauptwerten gibt es noch eine dritte, spannende Größe: den Pulsdruck. Den kannst du ganz einfach selbst berechnen, indem du den diastolischen vom systolischen Wert abziehst. Bei einem Blutdruck von 120/80 mmHg beträgt der Pulsdruck also 40 mmHg.
Dieser Wert ist mehr als nur eine Rechenspielerei. Er liefert wertvolle Hinweise auf die Elastizität deiner großen Arterien, allen voran der Aorta.
- Ein normaler Pulsdruck (etwa 40–50 mmHg) deutet auf flexible, „jugendliche“ Gefäße hin.
- Ein hoher Pulsdruck (über 60 mmHg) kann ein Zeichen für steifere, weniger nachgiebige Arterien sein. Das tritt häufiger im Alter auf und stellt ein eigenständiges Gesundheitsrisiko dar.
Du siehst also: Das Verständnis von Systole und Diastole ist der Schlüssel, um nicht nur deine Blutdruck- und Pulswerte zu verstehen, sondern um die Gesundheit deines gesamten Herz-Kreislauf-Systems besser einzuschätzen.
Wenn der Herzrhythmus aus dem Takt gerät
Unser Herz ist ein Meisterwerk der Präzision. Wie ein unermüdliches Metronom gibt es den Takt unseres Lebens vor. Aber was geschieht, wenn dieser perfekt abgestimmte Rhythmus aus Diastole und Systole ins Stocken gerät? Solche Störungen sind leider keine Seltenheit und können weitreichende Folgen für unsere Gesundheit haben.
Wenn das Herz aus dem Takt kommt, ist meist entweder die kraftvolle Pump- oder die entspannte Füllphase beeinträchtigt. Das Tückische daran: Solche Probleme entwickeln sich oft schleichend und bleiben lange unbemerkt, während sie das Herz-Kreislauf-System kontinuierlich belasten.
Systolische versus diastolische Herzinsuffizienz
Die Herzinsuffizienz, umgangssprachlich auch als Herzschwäche bekannt, ist eine der häufigsten Erkrankungen in diesem Kontext. Sie beschreibt den Zustand, in dem das Herz es nicht mehr schafft, den Körper ausreichend mit Blut und Sauerstoff zu versorgen. Dabei unterscheidet man zwei grundlegende Formen, die direkt mit den Phasen des Herzzyklus verknüpft sind.
Stell dir das Herz wie einen Ballon vor, der rhythmisch aufgepumpt und wieder entleert wird. Bei einer Herzinsuffizienz hat dieser Ballon ein Problem:
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Systolische Herzinsuffizienz: Hier klemmt es in der Kontraktionsphase. Dem Herzmuskel fehlt die nötige Power, um das Blut kraftvoll aus der Kammer zu pumpen – der Ballon lässt sich also nicht mehr richtig zusammendrücken. Pro Schlag wird zu wenig Blut in den Kreislauf befördert, was sich oft durch Leistungsschwäche und Atemnot bemerkbar macht.
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Diastolische Herzinsuffizienz: Bei dieser Form hakt es in der Entspannungs- und Füllphase. Der Herzmuskel ist häufig verdickt und steif, wodurch er sich nicht mehr richtig dehnen kann. Der Ballon ist sozusagen zu unelastisch, um sich wieder vollständig mit Blut zu füllen. Obwohl die Pumpkraft an sich noch in Ordnung sein kann, gelangt von vornherein zu wenig Blut in die Kammer, was ebenfalls zu einer Unterversorgung des Körpers führt.
Beide Formen der Herzschwäche sind ernsthafte Zustände. Eine genaue medizinische Abklärung ist unerlässlich, um die Lebensqualität zu sichern und Komplikationen zu verhindern.
Der schleichende Einfluss von Bluthochdruck
Ein dauerhaft hoher Blutdruck ist einer der Hauptschuldigen, wenn der Herzrhythmus gestört ist. Er zwingt das Herz, permanent gegen einen erhöhten Widerstand anzupumpen. Stell es dir so vor, als müsstest du jeden Tag einen schweren Schrank verschieben – am Anfang klappt das noch, aber auf Dauer erschöpft es dich und schadet deinen Muskeln.
Genau das passiert mit dem Herzmuskel: Diese chronische Überlastung führt dazu, dass er sich verdickt, um die Mehrarbeit zu stemmen. Diese Verdickung macht ihn jedoch steifer und unbeweglicher. Das behindert vor allem die Füllphase (Diastole) und mündet nicht selten in eine diastolische Herzinsuffizienz.
Eine besondere Form ist die isolierte systolische Hypertonie. Hier ist nur der obere Blutdruckwert erhöht, während der untere im Normalbereich bleibt. Sie ist ein klares Warnsignal für eine zunehmende Versteifung der großen Arterien.
In Deutschland ist dies die häufigste Form des Bluthochdrucks bei älteren Menschen. Laut der Deutschen Herzstiftung betrifft sie rund 75 Prozent der Bluthochdruckpatienten über 70 Jahren und erhöht das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erheblich. Zusätzliche Einblicke in die Bedeutung von systolischem und diastolischem Blutdruck liefert die Deutsche Herzstiftung. Wenn der Herzrhythmus aus dem Takt gerät, kann Stress ein mitverantwortlicher Faktor sein. Effektive Methoden zum chronischen Stressabbau können dabei helfen, das Herz-Kreislauf-System zu entlasten.
Weitere Ursachen für Rhythmusstörungen
Neben der Herzinsuffizienz können auch andere strukturelle Probleme den präzisen Ablauf von Diastole und Systole durcheinanderbringen. Defekte Herzklappen sind hier ein klassisches Beispiel.
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Klappenstenose (Verengung): Ist eine Klappe verengt, muss das Herz mit viel mehr Kraft pumpen, um das Blut durch die Engstelle zu pressen. Das führt auf Dauer zu einer Überlastung und Verdickung des Herzmuskels.
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Klappeninsuffizienz (Undichtigkeit): Wenn eine Klappe nicht mehr richtig schließt, fließt bei jedem Herzschlag ein Teil des Blutes zurück. Das Herz muss dadurch ein größeres Volumen pumpen, um den Körper trotzdem ausreichend zu versorgen – eine ineffiziente Mehrarbeit, die das Herz ebenfalls schwächt.
Solche mechanischen Probleme führen oft zu spürbaren Symptomen wie Herzstolpern, Schwindel oder Brustschmerzen. Bei schweren Rhythmusstörungen wie dem Kammerflimmern wird der geordnete Ablauf komplett außer Kraft gesetzt, was lebensbedrohlich ist. In unserem Artikel erfährst du mehr darüber, was Kammerflimmern ist und warum es so gefährlich ist. Ein Verständnis für diese Zusammenhänge schärft das Bewusstsein für die eigene Herzgesundheit und die Wichtigkeit regelmäßiger Kontrollen.
Anatomische Illustrationen als Lernhilfe nutzen
Ganz ehrlich, die komplexen Abläufe von Diastole und Systole nur mit Text zu verstehen, ist eine echte Herausforderung. Hier kommen visuelle Lernhilfen ins Spiel, die abstrakte Prozesse plötzlich greifbar und verständlich machen. Anatomische Illustrationen sind dabei so viel mehr als nur schicke Deko – sie sind ein entscheidendes Werkzeug, um die dynamische Mechanik des Herzens wirklich zu durchdringen.
Stell dir einfach mal vor, du liest eine trockene Beschreibung, wie das Blut durch die Herzklappen strömt. Und jetzt stell dir daneben ein detailliertes Bild vor, das genau diesen Weg mit Pfeilen nachzeichnet. Der Unterschied ist gewaltig, oder? Eine gut gemachte Grafik kann das perfekte Zusammenspiel von Vorhöfen, Kammern und Klappen auf eine Art vermitteln, wie es reiner Text niemals könnte.

Komplexe Zusammenhänge endlich visualisieren
Unser Gedächtnis ist nun mal ein visueller Lerntyp. Es verarbeitet Bilder und Grafiken viel effizienter als reinen Text. Gerade bei einem so dynamischen Organ wie dem Herzen ist es Gold wert, die Abläufe nicht nur zu lesen, sondern sie förmlich vor dem inneren Auge ablaufen zu sehen.
Besonders genial sind Darstellungen, die verschiedene Ebenen miteinander verknüpfen. Eine Grafik, die den kompletten Herzzyklus abbildet, könnte zum Beispiel Folgendes elegant integrieren:
- Die Mechanik: Welche Kammer zieht sich zusammen (Systole), welche entspannt sich und füllt sich (Diastole).
- Die Klappenfunktion: Welche Klappen sind gerade auf und welche zu, um einen Rückfluss zu verhindern.
- Den Blutfluss: Farbige Pfeile, die den Weg des sauerstoffarmen und sauerstoffreichen Blutes nachzeichnen.
- Das EKG: Die passende elektrische Aktivität, die der jeweiligen mechanischen Phase zugeordnet ist.
Solche vielschichtigen Bilder helfen dir, die Logik dahinter zu kapieren: Die elektrische Erregung löst die mechanische Kontraktion aus. Diese wiederum erzeugt einen Druckanstieg, der die Klappen öffnet und das Blut weiterschleudert. Diese ganze Kette wird durch eine gute Illustration zu einer leicht verständlichen Geschichte. In unserer Sammlung findest du übrigens viele ästhetische und lehrreiche Bilder zur Anatomie des Herzens, die genau nach diesem Prinzip funktionieren.
Vom trockenen Wissen zum verankerten Verständnis
Für Medizinstudierende, Pflegekräfte oder Physiotherapeuten ist dieses tiefe Verständnis kein nettes Extra, sondern absolut essenziell. Es geht ja nicht darum, Phasen stur auswendig zu lernen, sondern die Physiologie dahinter zu verinnerlichen. Warum führt eine steife Herzwand zu einer diastolischen Dysfunktion? Eine Illustration, die eine verdickte Kammerwand zeigt, die sich kaum noch dehnen kann, beantwortet diese Frage auf einen einzigen Blick.
Visuelle Hilfsmittel verwandeln passives Auswendiglernen in aktives Verstehen. Sie sorgen für diese „Aha-Momente“, in denen komplexe Zusammenhänge plötzlich klar und logisch erscheinen.
Vintage-Illustrationen haben dabei den besonderen Charme, das Nützliche mit dem Schönen zu verbinden. Sie sind nicht nur wissenschaftlich präzise, sondern auch ästhetisch ansprechend – was die Motivation beim Lernen ungemein steigert. Ein anatomisches Poster an der Wand ist eine ständige, unaufdringliche Erinnerung und lädt dazu ein, das Wissen immer wieder spielerisch aufzufrischen. Ob für die Prüfungsvorbereitung oder aus purer Faszination für den menschlichen Körper: Eine Investition in hochwertige visuelle Materialien ist immer eine Investition in nachhaltiges Wissen.
Häufige Fragen zu Diastole und Systole
Die Grundlagen von Diastole und Systole haben wir jetzt geklärt. Aber wie das oft so ist, stecken die Tücken im Detail und im Praxisalltag tauchen immer wieder die gleichen Fragen auf. Genau denen widmen wir uns jetzt – kurz, verständlich und ohne Fachchinesisch. Hier findest du die Antworten, um dein Wissen zu festigen und letzte Unklarheiten aus dem Weg zu räumen.
Warum ist der diastolische Wert genauso wichtig?
Fast jeder achtet zuerst auf den oberen, systolischen Blutdruckwert. Klar, der zeigt ja die unmittelbare Power des Herzens. Doch der untere, diastolische Wert ist mindestens genauso entscheidend, denn er verrät uns unglaublich viel über den Zustand unserer Blutgefäße. Er misst nämlich den Druck im System, während das Herz eine Pause macht und sich wieder mit Blut füllt.
Stell dir vor, deine Arterien stehen selbst in dieser Ruhephase ständig unter zu hohem Druck – das signalisiert ein dauerhaft erhöhter diastolischer Wert. Es ist wie bei einem Gartenschlauch, der auch bei abgedrehtem Hahn prall und hart bleibt. Auf Dauer macht dieser Stress die Gefäßwände steif und unelastisch; man spricht dann von Arteriosklerose.
Ein hoher diastolischer Blutdruck ist wie ein permanentes Grundrauschen, das die Gefäße langsam, aber sicher zermürbt. Das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall steigt, weil die Herzkranzgefäße hauptsächlich in der Diastole durchblutet werden – ein hoher Gegendruck stört diesen lebenswichtigen Prozess massiv.
Gerade bei jüngeren Menschen ist ein erhöhter diastolischer Wert ein wichtiges Alarmsignal für eine beginnende Hypertonie. Er spiegelt den Basis-Widerstand im Kreislauf wider und sollte daher niemals auf die leichte Schulter genommen werden.
Was eine große Differenz der Blutdruckwerte bedeutet
Der Abstand zwischen dem systolischen und dem diastolischen Wert hat einen eigenen Namen: Pulsdruck. Den kannst du ganz einfach selbst ausrechnen. Bei einem idealen Blutdruck von 120/80 mmHg liegt der Pulsdruck bei 40 mmHg (120 - 80 = 40). Und dieser Wert ist alles andere als eine mathematische Spielerei.
Ein normaler Pulsdruck bewegt sich meist zwischen 30 und 50 mmHg. Ein stark erhöhter Wert, sagen wir 90 mmHg bei einem Blutdruck von 160/70 mmHg, ist oft ein klares Indiz für steife, verkalkte Arterien.
Denk an deine Hauptschlagader, die Aorta, als ein elastisches Gummiband.
- Bei jungen, gesunden Gefäßen: Wenn das Herz Blut auswirft (Systole), dehnt sich die Aorta und puffert die Druckspitze ab. In der Diastole zieht sie sich dann langsam zusammen und sorgt für einen gleichmäßigen Blutfluss. Das nennt man die Windkesselfunktion.
- Bei steifen, älteren Gefäßen: Die Aorta hat ihre Elastizität verloren. Der systolische Druck schießt ungebremst nach oben, während der diastolische Druck schnell wieder abfällt, weil dieser Windkesseleffekt fehlt.
Ein hoher Pulsdruck ist deshalb, besonders bei älteren Menschen, ein eigenständiger Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Er zeigt, dass die wichtigen Puffer-Eigenschaften der großen Gefäße verloren gegangen sind.
Wie du deinen Blutdruck selbst beeinflussen kannst
Absolut! Du hast einen gewaltigen Einfluss auf deine Blutdruckwerte und damit auf die Gesundheit deines Herzens. Ein bewusster Lebensstil ist die effektivste Waffe gegen Bluthochdruck. Oft kann er eine medikamentöse Behandlung unterstützen oder sogar überflüssig machen.
An diesen Stellschrauben kannst du drehen:
- Bewegung: Regelmäßiges Ausdauertraining wie flottes Gehen, Schwimmen oder Radfahren (mindestens 30 Minuten an den meisten Tagen der Woche) macht nicht nur den Herzmuskel fit, sondern hält auch die Gefäße geschmeidig.
- Ernährung: Eine salzarme Kost mit viel Gemüse, Obst und Vollkornprodukten senkt den Blutdruck nachweislich. Die sogenannte DASH-Diät ist hier ein super Vorbild.
- Gewicht im Blick behalten: Jedes Kilo, das du an Übergewicht verlierst, ist eine spürbare Entlastung für dein Herz-Kreislauf-System.
- Stress runterfahren: Chronischer Stress ist Gift für den Blutdruck. Techniken wie Yoga, Meditation oder einfach nur regelmäßige, bewusste Pausen helfen dem Körper, wieder in den Ruhemodus zu finden.
- Genussgifte meiden: Rauchen schädigt die Gefäßwände direkt und treibt den Blutdruck hoch. Auch zu viel Alkohol sollte man meiden.
Das Beste daran? Diese Maßnahmen wirken nicht nur für sich allein, sondern verstärken sich gegenseitig. Sie sind das Fundament für ein langes, gesundes Herzleben.
Der Unterschied zwischen systolischer und diastolischer Herzschwäche
Der Begriff Herzschwäche (Herzinsuffizienz) klingt erstmal eindeutig: Das Herz schafft es nicht mehr, den Körper ausreichend mit Blut und Sauerstoff zu versorgen. Doch die Ursache kann an zwei ganz unterschiedlichen Stellen liegen – entweder klemmt es bei der Pump- oder bei der Füllphase.
- Systolische Herzschwäche (HFrEF): Hier liegt das Problem bei der Pumpkraft. Der Herzmuskel ist zu schwach, um sich kräftig zusammenzuziehen. Pro Schlag wird zu wenig Blut ausgeworfen, die sogenannte Ejektionsfraktion ist reduziert. Oft ist ein früherer Herzinfarkt schuld, der Narben im Muskelgewebe hinterlassen hat.
- Diastolische Herzschwäche (HFpEF): Das Problem liegt hier in der Füllung. Der Herzmuskel ist oft verdickt und steif, meist die Folge von jahrelangem Bluthochdruck. In der Diastole kann er sich nicht mehr richtig entspannen und dehnen. Obwohl die Pumpkraft an sich noch normal sein kann (die Ejektionsfraktion ist erhalten), füllt sich die Kammer nur unzureichend. Logisch, dass dann im nächsten Schlag auch zu wenig Blut ankommt.
Obwohl die Ursachen verschieden sind, ähneln sich die Symptome oft: Atemnot bei Anstrengung, schnelle Erschöpfung und Wasser in den Beinen. Eine genaue Diagnose ist hier entscheidend, weil auch die Behandlungsstrategien unterschiedlich sind.
Wir hoffen, diese Antworten haben Licht ins Dunkel der faszinierenden, aber manchmal auch komplexen Welt von Diastole und Systole gebracht. Wenn du jetzt noch tiefer eintauchen und die Schönheit der menschlichen Anatomie mit eigenen Augen sehen willst, dann entdecke die kunstvollen und lehrreichen Illustrationen bei Animus Medicus. Unsere Vintage-Anatomieposter sind nicht nur eine perfekte Lernhilfe, sondern auch ein stilvoller Blickfang für jedes Arbeitszimmer.
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